Kessel von Gundestrup

Der Kessel von Gundestrup

Der Kessel von Gundestrup (dänisch Gundestrupkarret) ist ein reich verzierter silberner Kessel aus der Latènezeit (5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) mit einem Durchmesser von 69 cm und einer Höhe von 42 cm. Er wurde 1891 im Rævemose (Fuchsmoor) gefunden, einem Torfmoor nahe Gundestrup nördlich des Borremose im jütländischen Himmerland in Dänemark. Er befindet sich heute im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen.

Der Kessel ist ein Beispiel handwerklicher und künstlerischer Treibkunst. Der dekorative Schmuck der Platten des Kessels zeigt Darstellungen aus der keltischen Mythologie, Götterbilder und Rituale. Die Arbeit selber ist eher den Thrakern zuzuordnen,[1] wobei allerdings mangels unmittelbarer Vergleichsstücke die Einordnung unsicher ist.[2] Aufgrund der Materialwahl und durch Analyse des Bienenwachses, das an mehreren Stellen der Platten gefunden wurde, nimmt man inzwischen mit gewisser Sicherheit an, dass der Kessel ursprünglich aus dem Gebiet der unteren Donau oder vom oberen Balkan stammt. Demnach wurde die Herstellung zwar von Kelten beauftragt, aber von Thrakern durchgeführt.

  1. S. Nielsen, J. Andersen, J. Baker, C. Christensen, J. Glastrup u. a.: The Gundestrup cauldron: New scientific and technical investigations. In: Acta Archaeologica. 76, 2005, S. 1–58. ISSN 0065-101X.
  2. Heidi Peter-Röcher: Der Silberkessel von Gundestrup – Ein Zeugnis keltischer Religion? In: Offa. Band 69/70. Wachholtz Verlag, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-01264-8, S. 189–199.

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